„Ein ‚Weiter so!‘ kann es nicht geben“, erklärt Dr. Hans-Walter Borries. Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Bundesverbands für den Schutz Kritischer Infrastrukturen e. V. (BSKI) fordert gemeinsam mit Stefan Nierfeld, Landesvorsitzender des Lehrer:innenverbands Schutzgemeinschaft angestellter Lehrer und Lehrerinnen (SchaLL) die Politik auf, effizient für mehr Schutz von Schulkindern und Lehrkräften zu sorgen.
Anlässlich des Deutschen Präventionstags in Augsburg (23./24. Juni 2025) veröffentlichen beide Verbände eine gemeinsame Erklärung mit einem Forderungskatalog, der für ein erhöhtes Sicherheitsniveau zu erfüllen ist:
- Die Entwicklung und regelmäßige Aktualisierung von Krisen- und Notfallplänen in enger Abstimmung mit Polizei und Feuerwehr.
- Jährliche Übungen für Lehrkräfte zum Verhalten während eines Amokalarms, um im Ernstfall handlungssicher zu sein.
- Die Nutzung technischer Schutzmaßnahmen wie stille Alarmgeber, ggf. Videoüberwachung an neuralgischen Punkten und ggf. Zugangskontrollen.
- Die enge Zusammenarbeit mit polizeilichen Beratungsstellen und die Nutzung von Leitfäden zur Prävention und zum Umgang mit Amokdrohungen.
Eine Grundlage dieser Maßnahmen kann beispielsweise die Alarm- und Notfallkommunikationsplattform EVALARM-DiANA bieten, die ein koordiniertes Vorgehen ohne Zeitverlust ermöglicht.
„Mithilfe der Anwendung sind Alarmierung, standortbasierte Alarmverbreitung, vordefinierte Maßnahmenpläne, Kommunikation und nachbetrachtenden Analysen möglich. Für Schulen sind diese Möglichkeiten von elementarer Bedeutung – schließlich entscheiden im Ernstfall möglicherweise nur Sekunden über Leben und Tod“, betont Hans-Walter Borries. Hinzu kommt, dass Lehrer und Schüler oft nicht geschult sind, um unter Stress sofort richtig zu reagieren und Behörden und Notdienste sofort belastbare Informationen über die Lage benötigen. Orientierungssysteme der Polizei wie das Gütersloher Modell (OGM) können direkt in das Lagebild durch Einbindung der Karten und Pläne verknüpft werden.
„Neben technischen Maßnahmen ist die Förderung eines offenen Schulklimas, in dem Warnsignale frühzeitig erkannt und ernst genommen werden, von zentraler Bedeutung,“ erklärt Stefan Nierfeld, Landesvorsitzender von SchaLL.
Krisenteams und regelmäßige Schulungen sind hierfür unerlässlich. Weiter ist es dringend erforderlich, Lehrpersonen durch verstärkte Fortbildungen in Themen wie Social Media, Gaming und Medienkonsum zum Thema Gewalt zu sensibilisieren und auch damit präventiv zu agieren.
„Es kann nicht sein, dass funktionierende und bewährte Alarm- und Notfallkommunikationsplattformen nicht flächendeckend an allen Schulen installiert werden. Bei einem Amoklauf geht es um Sekunden, die das Leben von Schüler:innen und Lehrer:innen retten können“, betont Stefan Nierfeld.