„Dass die Ampel in Geldnot ist, darf nicht zu einem Ausverkauf kritischer Infrastruktur führen“, sagt Holger Berens, Vorstandsvorsitzen des Bundesverbands für den Schutz Kritischer Infrastrukturen e. V. (BSKI).
Der Hintergrund: Die Bundesregierung diskutiert, Anteile an der Telekom und die Bahn-Tochter Schenker-Logistik zu verkaufen. Vor allen Dingen letzteres wäre aus Sicht des BSKI unverantwortlich.
„Schenker beliefert auch Bundeswehr und NATO-Partner“, erklärt Berens. „Diese Expertise in fremde Hände zu geben, verbietet sich aus Gründen der Sicherheit für Staat, Wirtschaft und Gesellschaft in Deutschland.“
Vor allen Dingen kritisiert der BSKI, dass selbst ein Investor aus Abi Dhabi den Zuschlag erhalten könnte. Die Vereinigten Arabischen Emirate, zu denen Abu Dhabi zählt, stehen immer wieder im Verdacht, Terrororganisationen zu finanzieren und Geldwäsche zu ermöglichen. „Die Kontrolle über Schenker bedeutet die Kenntnis über Transporte und -wege, auch wenn es sich um sensibles Material wie Waffen für Bundeswehreinheiten handelt“, betont Holger Berens: „Einfacher kann man Wirtschaftsspionage kaum machen!“
Dass auch die Bundesanteile der Telekom zum Verkauf stehen könnte, ist aus Sicht des BSKI ebenso besorgniserregend. „Die Telefon- und Datennetze der Telekom werden auch für sensible Informationen genutzt. Wer die Hoheit über sie aus der Hand gibt, öffnet Türen für Cyberattacken“, gibt Holger Berens zu bedenken.