„Als Bundesverband für den Schutz Kritischer Infrastrukturen e. V. (BSKI) verurteilen wir die heutigen Anschläge auf das Eisenbahnnetz von Hochgeschwindigkeitszügen (TGV) unserer Nachbarn in Frankreich ausdrücklich. Bereits seit vielen Jahren warnen wir davor, dass derartige terroristische Aktionen das reibungslose Zusammenleben einer Gesellschaft gefährden können“, erklärt Dr. Hans Walter Borries, Stellvertretender Vorstandsvorsitzender des BSKI.
Er hält Anschläge auch auf das deutsche Schienennetz für sehr wahrscheinlich, zumal ein Schienennetz allein mit 39.200 Kilometern nur schwer für „rund um die Uhr zu sichern wäre. Zugleich zeigt der aktuelle Fall, dass lange Zeit den sogenannten „Physischen Gefahrenlagen“, also Terroraktionen oder Anschlägen im zivilen Rahmen, zu wenig Beachtung geschenkt wurde. Der BSKI fordert, dass im Zuge des anstehenden KRITIS-Dach-Gesetzes diese Risiken verstärkt in den Fokus eines betrieblichen BCM (Business Continuity Management)-Konzepts, hier von Transportunternehmen, rücken müssen.
Der BSKI sieht die Notwendigkeit, den KRITIS-Sektor Transportwesen mit Schienennetz, analog zum Flugverkehr und seinen Beeinträchtigungen durch Klebeaktionen, in Zukunft näher zu untersuchen und zum Gegenstand einer breiten wissenschaftlichen Diskussion zu machen.
Der Arbeitskreis „Brandschutz, Alarm- und Notfallmanagement im KRITIS-Umfeld“ des BSKI wird ebenso wie die anstehenden Fachtagungen „BSKI-Sicherheitsforum 2024“ in Nürnberg (24.09.2024) und „protekt 2024“ in Leipzig (6, /7.11.2024) dieses KRITIS-Segment weiter untersuchen. „Wir werden verbesserte Schutzmaßnahmen wie etwa einen erhöhten Perimeterschutz und Überwachungsmaßnahmen mit Drohnendetektion diskutieren müssen“, betont Hans-Walter Borries.