Ein Blick zurück und auf die Perspektiven des Jahres 2024: Die diesjährige Jahrespressekonferenz des Bundesverbands für den Schutz Kritischer Infrastrukturen e. V. (BSKI) fand am 7. November 2023 in den Räumlichkeiten des Kongresszentrums der Messe Leipzig am Vorabend des Fachkongresses „Protekt 2023“ statt. Besorgt zeigt sich der BSKI über die Dimension der Cyber- und IT-Angriffe auf die deutsche Wirtschaft und auf öffentliche Einrichtungen, wie zuletzt auf ein wichtiges Rechenzentrum in Südwestfalen, die durch einen Hackerangriff zum Ausfall der IT von über 100 Gemeinden geführt haben.
In seinem Eröffnungsvortrag ging der Stellvertretende Vorstandsvorsitzende des BSKI, Dr. Hans-Walter Borries, auf die Wichtigkeit aller KRITIS-Sektoren ein und stellte fest, dass „KRITIS-Schutz eine Daueraufgabe zur Erhaltung der Resilienz unseres Zusammenlebens ist“. Dr. Borries betonte, dass es mehr Anstrengungen gerade in Zeiten des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine und des neuen Krieges der Hamas auf das Volk Israel bedürfe. Er benannte als Ziel, alle KRITIS-Einrichtungen in Deutschland zu schützen und Präventions- und Krisenmanagement-Konzepte neu aufzustellen.
Im Anschluss an Dr. Borries skizzierte BSKI-Vorstandsmitglied Miriam Schnürer Leitfragen, die von entscheidender Bedeutung für die Gesamtsicherheit eines Landes sind:
- Beeinflusst die Krisenresilienz kritischer Infrastrukturen die Gesamtsicherheit eines Landes und seine Fähigkeit, auf Naturkatastrophen oder Cyberangriffe effektiv zu reagieren?
- Haben wir für dieses Ziel die richtige Gesetzgebung und die passenden Rahmenbedingungen, sei es finanziell, gesetzlich, organisatorisch oder im Bereich zwischenstaatlicher Kooperationen und internationaler Standards?
Miriam Schnürer hob die dringende Notwendigkeit hervor, diese Fragen zu beantworten, um die Sicherheit eines Landes in Zeiten ständig wandelnder Bedrohungen zu gewährleisten. Sie hob die Bedeutung innovativer Ansätze und Technologien hervor, die entwickelt werden müssen, um neue Lösungsansätze für eine verbesserte Krisenresilienz in kritischen Infrastrukturen zu sorgen.
Weiterhin betonte Miriam Schnürer den hohen Stellenwert zwischenstaatlicher Kooperation und internationaler Standards bei der Entwicklung und Umsetzung von Strategien zur Stärkung kritischer Infrastrukturen. Sie forderte aufgrund der aktuellen Lage dazu auf, die Gesetzgebung und Entscheidungsstrukturen zu überprüfen und anzupassen, um flexibel auf neue Herausforderungen reagieren zu können.
Die Pressekonferenz verdeutlichte, wie wichtig es ist, die Krisenresilienz in kritischen Infrastrukturen zu fördern und alle Faktoren sowohl auf Bedrohungs- als auch auf Seite der Bedrohten einzubeziehen. Die Diskussionen werden in den kommenden Wochen und Monaten fortgesetzt, um effektive Maßnahmen zur Stärkung der Sicherheit und Widerstandsfähigkeit unserer Gesellschaften zu entwickeln.
Der BSKI wird als unabhängige Plattform den Dialog mit allen Betreibern von KRITIS-Einrichtungen weiter intensivieren und sieht die Notwendigkeit, dieses wichtige Thema auch auf Fachkongressen wie der „Protekt 2023“ in Vorträgen und Diskussionsrunden zu behandeln.